ACDs
Australian Cattle Dogs
 

Vor etwa 4 Jahren wurde ich auf einem Agility-Turnier auf einen mittelgroßen, rauchgrauen Hund aufmerksam, der begeistert kläffend über den Parcours flitzte.

Auf meine Frage hin, welche Rassen dieser gelungene Mischling in sich vereint, wurde ich aufgeklärt. Es handele sich um einen Australian Cattle Dog-Rüden.

Zu Hause forschte ich im Internet nach Informationen über diese Hunde. Sie war nur spärlich zu finden und was ich da las, hatte eher eine abschreckende Wirkung, als dass es mich ermutigt hätte, einen solchen Hund in meine Familie zu holen. Bis heute geistern viele falsche Aussagen über den ACD durch das Netz. Literatur über ihn gibt es z.Zt. nur in Englisch, wobei auch da in etwa immer das Gleiche zu finden ist. Selbst über seine Abstammung kursieren die verschiedensten Versionen.

Inzwischen leben 2 ACD-Hündinnen, Baffy (3 Jahre) und ihre Tochter Amsel (1 Jahr) in unserem Haushalt. Meine Erfahrungen, die ich selbst, durch Gespräche mit ACD-Haltern und durch das Kennen lernen vieler Hunde bei Treffen oder auf Ausstellungen sammeln konnte, sind folgende:

Der ACD ist ein ausgeglichener Familienhund. Er stellt die gleichen Ansprüche an Beschäftigung und Erziehung wie Hunde anderer Rassen seiner Größe und seines Zuchtursprungs (Herdentreibhund).

In Amerika und in seinem Heimatland Australien wird der Cattle-Dog als Familien-, Begleit- und Sporthund gehalten und gezüchtet. Er ist sportlich, aber nicht hyperaktiv. Er ist intelligent, sehr personenbezogen, sensibel im Umgang und braucht eine konsequente Erziehung und Sozialisierung. Aber Hunde anderer Rassen auch!

Man muss keineswegs zum Schäfer oder Cowboy mutieren um einem Cattle-Dog gerecht zu werden. Auch ist es nicht notwendig, exzessiv Hundesport mit ihm zu betreiben. Ein ACD lebt sehr gut, zufrieden und „störungsfrei“, wenn er als vollwertiges Familienmitglied an ganz alltäglichen Aktivitäten teilnimmt. So, wie hoffentlich jeder andere Familienhund!

Wenn man jedoch Sport mit ihm machen will, egal welcher Art, dann ist er begeistert dabei und bereitet durch seine eigenwillige, schlaue Art und seine Arbeitsfreude viel Spaß.

Unsere Hunde sind Fremden gegenüber sehr freundlich und aufgeschlossen. Das Grundstück wird zwar verteidigt, aber Gäste sind herzlich willkommen. Sie sind extrem tolerant und geduldig mit unserm Sohn und seinen zahlreichen Freunden, die uns fast täglich besuchen. Auf dem Hundeplatz zeigen sie als wohlerzogene Vertreter ihrer Rasse keinerlei Auffälligkeiten.

Diese Art wird mir von Besitzern meiner Welpen und von anderen ACD-Haltern bestätigt. Selbstverständlich ist es sehr wichtig, wie und wo der Hund aufgewachsen ist (Prägungsphase) und wie sich die Mutterhündin verhält, denn von ihr lernt der Welpe. Auch dies gilt für jede Rasse.

Unsere ACDs sind meiner Meinung nach sehr angenehme, relativ pflegeleichte, optisch exklusive Mitbewohner unseres Hauses.